Verengungslaut
Verengungslaute sind eine Klasse von phonetisch wirksamen Artikulationen, die ausschließlich am Didgeridoo effektiv einsetzbar sind. Sie stellen mithin ein Charakteristikum des Didgeridoospiels an sich dar.
Verengungslaute im Sinne dieses Eintrags sind nicht in der klassischen Blasinstrumentalistik relevant und sind, trotz ihrer lautmalerischen Qualität, auch nicht Bestandteil der menschlichen Sprache. Die Bedeutung des Begriffes ist somit abzugrenzen von gleichnamigen Verengungslauten in der sprachbezogenen Phonetik.
Ursprünglich eine direkte Folge von sowie meist Bestandteil der Zirkularatmung (insbesondere in westlichen Spieltechniken), können Verengungslaute auch von dieser unabhängig erzeugt werden, und zwar entweder
- als zusätzlicher klangformender Bestandteil eines geblasenen Tones,
- aber auch, bei fortgeschritteneren Spielern, als autonomes Klangelement (besonders oft bei Avant-garde-Techniken)
Grundlage der Verengungslaute
Grundlage der Verengungslaute ist die akustische Filterwirkung des Mundhöhlenvolumens auf die vokalartige Anmutung des Grundtones:
- Charakteristisch für alle Verengungslaute ist, dass es sich immer um eine Veränderung von einem größeren zu einem kleineren Mundvolumen handelt, mithin also von einem tieferen zu einem höheren gefilterten Oberton (Vokal).
- Als direkter Folge aus 1) entsteht ein diphthongischer Klang, also vergleichbar mit Tonfolgen wie »uo«, »ua«, »oi«, »ei«, die wiederum bei starker dynamischer Betonung sehr abrupt beendet werden können und daher zu lautmalerischen Umschreibungen in Form von »wok«, »wak« oder »wit« geführt haben.
Die Veränderung von einem größeren zu einem kleineren Mundraumvolumen ist auch das Prinzip der Zirkularatmung, weshalb die Klangveränderung bei dieser in vielen Fällen vergleichbar oder sogar identisch ist.
Ein Ausnahme stellen hier traditionelle Spieltechniken dar, bei denen der Oberton des Verengungslautes durch singende oder läutende Obertöne teilweise oder ganz überdeckt wird.
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