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Multidrone (-Didgeridoos)

Multidrone (auch: false notes, false toots, drop notes)

Multidrone [dt. etwa »Mehrfach-Grundton«] bezeichnet die Anspielbarkeit von mehreren grundtonähnlichen Tönen auf einem nicht verschiebbaren/stimmbaren Instrument. (Physikalisch betrachtet hat auch ein solches Instrument nur einen Grundton.)

Dabei muss das Instrument eine bestimmte Bauweise aufweisen, charakterisiert durch mehrere deutlich von einander abgegrenzte Segmente, die oftmals auch von außen sichtbar sind. Die entsprechen gebauten Instrumente werden ebenfalls als Multidrone-Didgeridoos bezeichet.

Spielweise

Durch sehr starkes Entspannen der Lippen und teilweise auch besonders geformte Mundstücke werden deutliche Töne zum Klingen gebracht, die unter dem Grundton zu liegen scheinen (drop notes), insbesondere eine Oktave darunter (drop octave).

Physikalischer Hintergrund

Physikalisch beruht dieser Effekt darauf, dass sich die Resonanzen mehrerer Obertöne überlagern und stabilisieren, es sind also vom Prinzip her überblasene Töne in sehr tiefen Frequenzbreichen – also keine Grundtöne im engeren Sinne (daher auch false notes/false toots).  Die spieltechnischen Überschneidungen zu den gezogenen Tönen sind fließend.

Entsprechend der Menge an sich verstärkenden Frequenzen existieren darüber hinaus auch mehr überblasene Trompetentöne im höheren Frequenzbereich mit zum Teil sehr ungewöhnlichen Tonabständen (auch Halbtöne), weshalb die musikalischen Einsatzmöglichkeiten beachtlich sind. So gibt es inzwischen die Möglichkeit, auch diese Frequenzüberlagerungen vor dem Bau via Software zu simulieren und so Instrumente mit spezialisierten Tonleitern zu erhalten (heptatonische, arabische etc.)

Andererseits muss jedoch zugunsten der speziellen Resonanzen der Gesamtresonanzbereich eingeschränkt werden, weshalb manche dieser Instrumente eher flach klingen, wenn sie mit herkömmlichen Spieltechniken angespielt werden.

Herkunft

Der Begriff »Multidrone« wurde erstmals von dem amerikanischen Spieler William Thoren für seine Instrumente geprägt, ebenso der Begriff »drop octave«.
Ein stilistisch ähnlicher Spieler ist der Amerikaner Dan Flynn, der von Dr. Frank Geipel computergestützt spezielle Instrumente für sich projektieren lässt.

Letztlich basieren auch die früher entstandenen Spieltechniken des Tschechen Ondrej Smeykal und des Kroaten Dubravko Lapaine auf diesen instrumentalen Eigenschaften, sodass diese Spieler wiederum Einfluss auf die Entwicklung in Amerika hatten.

Im Zuge der internationalen Vernetzung über 10er Jahre haben die Instrumente und Spieltechniken weiter verbreiteten Einzug gehalten und sind im Prinzip überall präsent.