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Rhythmuswort, -silbe

Rhythmuswort, -silbe

Rhythmusworte oder Rhythmussilben sind sprachlich artikulierbare rhythmische Abfolgen zur Vermittlung von und zur Orientierung innerhalb des Rhythmus.
Im Gegensatz zum modernen westlichen Spiel werden sie traditionell überwiegend zur Kommunikation über Rhythmen verwendet und entsprechen nur selten der tatsächlich im Instrument ausgeführten Artikulation (vgl. Bildhafte Vorstellungen).

Beispiele:

  • Westliches Spiel:
    Tocketi-tocketocke-doi-doi nahezu artikulationsidentisch mit dem Spiel, durch die Schreibweise wird annähernd sogar das Timing beschrieben, die [i]s sind deutlich artikuliert und wahrnehmbar
    Tumwa-tumwa Lautmalerisch ähnlich: Hier wird in der Silbe „tum“ bzw. im [m] der Atemzug umschrieben. Ein [m] ist als Artikulation nicht spielbar, es dient nur als lautmalerische Stütze, eventuell mit zeitlicher Ausdehnung in das [wa], einer lautmalerischen Umschreibung der sich bei der ZA verengenden Wangen.
  • Traditionelles Spiel:
    ridemmo lautmalerisch annähernd ähnlich: Generell wird die Silbe stark retroflektiert gesprochen und gespielt, was nur schwer schriftlich umsetzbar ist. Im „rid“ ist das [r] retroflex und tonlos, eher einem [l] ähnlich. Das [i] ist tonlos und eher ein Nebeneffekt. Die beiden [m] deuten einen längeren Grundton mit retroflexer Zunge an. Im [o] ist der Atemzug integriert, die tatsächliche Artikulation entspricht eher einem [-ng]
    dhrrl-long-drong lautmalerisch annähernd ähnlich: Alles retroflex, s. o. Außerdem sind die beiden vorderen mit der hinteren Silbe in ihrer Artikulation nahezu identisch, die vorderen beiden stellen lediglich eine Verlängerung dar.

     

Das Wort Didjeridu/Didgeridoo stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus der lautmalerischen Imitation einer solchen Rhythmussilbenfolge, deren Aussprache ein westlicher Fragender transkribiert und der Einfachheit halber direkt auf das Instrument übertragen hat. (-> Didgeridoo)