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Bohrtechnik

Bohrtechnik

Bohrtechnik ist eine Didgeridoo-Bautechnik, bei der der Klangkanal des Didgeridoos mit Hilfe von Bohrern aus einem massiven Stamm oder Balken herausgearbeitet wird (i. Ggs. zu Sandwichbauweise,  vgl. Didgeridoobau).

Die Bohrtechnik erfordert relativ gerade Rohlinge und ist im Vergleich zur Sandwichbauweise handwerklich schwieriger und aufwändiger.

Im Gegensatz zu anderen Bauweisen bleibt der Stamm bei der Bohrtechnik als ein zusammenhängendes Werkstück erhalten, es entstehen also keine Fugen oder Nähte wie bei der Sandwichtechnik.

Da gebohrte Didgeridoos aus einem einzigen Stück Holz bestehen, arbeiten sie gleichmäßig und sind daher sehr stabil und robust.

Dass diese Eigenschaft (ein organisches Stück Holz) auch einen (hörbaren) Einfluß auf die Schwingungsqualität hat, kann hingegen als unwahrscheinlich gelten.

Vorgehensweise

Ein möglichst gerader Stamm oder Ast wird als nicht natürlich ausgehöhlter Rohling in eine Werkbank gespannt und der Länge nach durchbohrt, i. d. R. von beiden Enden des Rohlings aus je etwa eine Hälfte der Gesamtlänge.

Zum Bohren werden meist selbstentwickelte Spezialwerkzeuge (u.a. lange Bohrstangen) und Halterungen für den Werkstoff und die Bohrmaschine verwendet, da entsprechende Bohrer Bestandteil inzwischen sehr seltener Handwerkstätigkeiten (Holzrohrbau) sind und daher nicht mehr oder nur selten hergestellt werden und zu beziehen sind.

Auch zum Erzeugen von gezielten Unebenheiten im Innenkanal werden selbstgebaute Spezialwerkzeuge genutzt.

Die untere Öffnung und das Mundstück werden u. a. mit Beiteln nachgearbeitet.

Entrindet wird bei dieser Bautechnik i. d. R. erst zum Schluss, um möglichst viel Spielraum zu haben. Die Technik ist auch für frisches („grünes”) Holz gut geeignet.

Bohrtechnik

Linkempfehlung:

Johannes Schildkamp stellt auf seiner Webseite eine ausführliche Beschreibung zur Verfügung.

[AS/TG/HS]