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Herkulesstaude

Herkulesstaude , (Synonyme: Herkuleskraut, (Riesen-)Bärenklau; eng. Giant Hogweed)

Die Herkulesstaude (bot. Heracleum mantegazzianum) oder Riesen-Bärenklau ist ein toxisches Doldengewächs, dessen getrocknete Stängel bedingt zum Didgeridoobau geeignet sind.

Die Herkulesstaude gilt als „Unkraut”. Sie ist im frischen Zustand sehr giftig (phototoxisch), weshalb für Ernte und Verarbeitung besondere Vorsicht geboten ist.

Die Herkulesstaude wächst auf feuchten, nährstoffreichen Böden und ist an Niederungen, Flussufern, Wald- und Wegrändern (auch z. B. unter Brücken) weit verbreitet.

Verarbeitung

Die Herkulesstaude kann beachtliche Größen erreichen und besitzt ein weiches Inneres, weshalb der Eigenbau eines Didgeridoos damit im Grunde sehr einfach ist: Nach langer Trocknungs- und Lagerungszeit wird das Innere (ähnlich wie beim Bambus) mit einer Stange durchstoßen und entfernt. Anschließend wird der Innenkanal mit Epoxid- oder lebensmittelechten Lacken gut versiegelt, und zum Schluss ggfs. ein Mundstück angebracht.

WARNHINWEIS

Achtung: Die ganze Pflanze Herkulesstaude, insbesondere aber der Pflanzensaft, ist sehr giftig (phototoxisch)!
Bei Hautkontakt und gleichzeitiger oder nachfolgender Sonnenlichteinwirkung kommt es zu einer sogenannten phototoxischen Reaktion, die schwere, verbrennungsartige Ödeme und Wunden auslöst.

Aufgrund dieser Vergiftungsgefahr sind beim Umgang mit dieser Pflanze (beim Schlagen und auch bei der Verarbeitung, und auch nach sehr langer Lagerzeit) folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Beim Ernten und der Nachbearbeitung unbedingt geeignete vollständig umhüllende Schutzkleidung tragen! (inkl. Hand-, Augen-, Atemschutz)
  • Die Ernte im Winter ist empfehlenswert; generell in der Nacht oder der Dämmerung ernten!
  • Die geerntete Pflanze vor der Weiterverarbeitung mehrere Monate lang trocknen lassen!

Anekdotischer Hinweis: Die Herkulesstaude gilt als sehr aggressives „Unkraut”. Das Abernten derselben wird von den zuständigen Land- und Forstwirtschaftsstellen mit Wohlwollen betrachtet.

Dennoch raten wir von eigenmächtigen Experimenten dringend ab!

Weitere Informationen zur Pflanze:
http://www.gizbonn.de/index.php?id=51

[TG/AS/HS]